Bei ‚Layment‘ öffnet Himmel die Schleusen
LOKALAUSGABE WAZ 24.08.1998
Fans lassen sich den Spaß nicht verderben
Sie hatten es sich unter ihren Schirmen gemütlich gemacht: Die echten Spektakulum – Fans wollten sich bei der 12. Auflage des Festivals vom Regen ihren Spaß nicht verderben lassen.
Mit bangen Blicken schauten die Organisatoren des Festivals am Samstag Vormittag immer wieder gen Himmel. Dunkle Wolken zogen drohend über Herne hinweg. Sollte es in diesem Jahr erstmals so sein, dass der Regen „ihr“ Spektakulum stören sollte? Als die erste Band um 15 Uhr auf die Bühne stieg, wurde die Frage beantwortet. Zu den Metal-Sounds von Layment öffnete der Himmel seine Schleusen. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass das Festival diesmal nicht seinen ursprünglichen Charakter annehmen würde.
Das „Happening für die ganze Familie“, so Musiktreff – Geschäftsführerin Sabine Brzoska, zeigte in diesem Jahr ein etwas anderes Gesicht. Die von der Sonne verbrannten Wiesen blieben verwaist. Die trockenen Plätze unter den aufgestellten Partyzelten waren die beliebtesten. Und auch in den Räumen der Villa pulsierte das Leben. Die Enge ließ die Menschen zusammenrücken – ein optimaler Schauplatz für angeregte Konversation. Die Spektakulum – Fans bilden ein echtes Stammpublikum. „Die meisten Gesichter kennen wir seit Jahren“, so Sabine Brzoska. Älter sind sie geworden. Viele hatten ihre Kinder mitgebracht und komplettierten die „Stennert-Famiie“. Um 18 Uhr füllte sich dann auch der Platz vor der Bühne. Rechtzeitig zum Auftritt der Herner Formation „Shower“ versiegte die kalte Dusche von oben. Zu den Instrumental Pop-Klängen rückte das Publikum nah an die Bühne heran und genoss die Regenpause sichtlich. „Sinister Urge“, eine von zwei Gast-Bands auf dem Stennert, beschloss um 22 Uhr den Reigen. Bis zur letzten Minute hatte man die Genehmigung des Ordnungsamtes ausgereizt. Das etwas andere Spektakulum hinterließ zufriedene Fans, die sich einfach den Gegebenheiten angepasst hatten.